Referenz im Arbeitsgebiet Entwässerung

Kanalsanierung in der Wiesbadener Innenstadt

Entwässerung

Wiesbaden

PLZ                       65205

Ort                        Wiesbaden

Auftraggeber     Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden

Projektbeschreibung

Für Kurgäste ein Segen, für die Stadtentwässerung eine schwierige Randbedingung: heiße Thermalquellen, die für eine Bodentemperatur von 50 bis 60 Grad Celsius sorgen. Rohrwerkstoffe, die in dieser Umgebung verlegt werden, sind enormen Anforderungen ausgesetzt. Durch Hitze und Korrosion angegriffene und mit starken Sinterablagerungen belastete Kanäle sind im Rohrquerschnitt stark eingeengt. Im Innenstadtbereich von Wiesbaden liegen derartige Abwasserkanäle in der Heilquellen-Schutzzone. Geschädigte Mischwasserkanäle sind hier also ein dringender Sanierungsfall.

4,3 km grabenlose Sanierung in der Innenstadt

Ehemals UNGER ingenieure, heute WEBER-Ingenieure, wurde durch die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden mit dem Sanierungskonzept beauftragt. Nach Sichtung und Auswertung von Videomaterial wurden rund 4,3 km als Sanierungsabschnitt in der Innenstadt festgelegt – und zwar grabenlos, denn eine offene Erneuerung des 1888 erbauten Kanals sollte vermieden werden. Bauzeit und Baustellenaufwand mussten so gering wie möglich gehalten werden, die Anforderungen der Hessischen Staatskanzlei sowie anliegender Luxushotels berücksichtigt werden. Also kam nur Schlauchlining infrage. Allerdings schlossen sich thermisch härtende Verfahrenstechniken bei Bodentemperaturen von über 55 Grad Celsius aus. Es galt, über das technische Regelwerk hinausgehende Anforderungen zu definieren. Eine weitere Hürde stellten die starken Sinterablagerungen dar. Eine Entfernung mit konventionellen Fräsrobotern hätte alle Terminvorgaben gesprengt. Hier waren kreative Lösungen gefragt – spalten statt nur fräsen. Eine robotergesteuerte Hochdruck-Wasserdüse mit bis zu 1400 bar wurde eingesetzt. Danach wurde im gereinigten Kanal ein lichthärtender GFK-Liner eingezogen, bestehend aus Glasfaserlaminat, das mit einem fotoreaktiven Harz getränkt ist. Auf diese Weise wurden insgesamt 1,5 km Kreisprofile mit dem Durchmesser DN 250 bis 500 und 2,8 km Eiprofile DN 250/375 bis 500/750 saniert. Trotz ungewöhnlicher Randbedingungen wurde die Kanalsanierung reibungslos im vorgegebenen Zeitfenster durchgeführt. UNGER ingenieure sorgte dabei für eine konsequente Bauüberwachung sowie die abschließenden Leistungs- und Erfolgskontrollen.

Technische Daten

Sanierte Kanalstrecke insgesamt 4.300 Meter

Davon 1,5 km Kreisprofile mit dem Durchmesser DN 250 bis DN 500 und 2, 8 km Eiprofile 2507375 bis 500/750

Zusätzlich 500 Stutzenanbindungen in Kreis-und Eiprofilen mit verschiedenen Sanierungsverfahren sowie 200 sanierte Schächte

Erbrachte Leistungen in den Arbeitsgebieten

Entwässerung

Bauleitung

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