Neubau des Wasserwerks Großwallstadt

Großwallstadt erschließt zurzeit ein neues Brunnenfeld mit vier Brunnen, um den Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu entsprechen. Mit einer Kapazität von bis zu 60 l/s bzw. 216 m3/h werden die Brunnen auch dem künftigen Wasserbedarf durch Großabnehmer gerecht und schaffen sogar die nötigen Redundanzen für einen bestehenden Brunnen.

UNGER ingenieure, heute WEBER-Ingenieure, plante und errichtete zur Erschließung der Brunnen vier Abschlussbauwerke inklusive Partikelrückhaltefilter als ersten Aufbereitungsschritt. Zum Anschluss der Brunnen an die Versorgung wurden über 1.700 m Rohwasserleitungen sowie Leitungen für Energie- (Mittel- und Niederspannung) und Steuerkabel (LWL-Technik) verlegt.

Zur Sicherstellung der Versorgung errichtete WEBER-Ingenieure für die Zeit bis zur Fertigstellung des neuen Wasserwerks eine provisorische Trinkwasseraufbereitungsanlage für bis zu 30 l/s (kurzzeitig 45 l/s) in einem Zeltbauwerk mit den Arbeitsschritten Aktivkohlefiltration, physikalische Hochleistungsentsäuerung (Flachbettbelüfter), Zwischenspeicher, UV-Desinfektion sowie Wassertransport mittels Druckerhöhungsstation. Zur Anbindung an den Verbrauchsschwerpunkt des Netzes war die Querung der vierspurigen Bundesstraße B 469 in geschlossener Bauweise nötig. Die Verlegung der Trinkwasserleitung sowie weiterer Medienleitungen erfolgte 4,5 m tief unter der Fahrbahn. Das in Vortriebsbauweise erstellte Kreuzungsbauwerk ist 60 m lang.

Parallel zu diesen Maßnahmen plante WEBER-Ingenieure den Neubau des Wasserwerks mit Trinkwasseraufbereitungsanlage und zusätzlichem Speichervolumen (2-mal 600 m³). Eine Herausforderung bei der Umsetzung ist die Weiterverwendung möglichst vieler Komponenten (wie Pumpen, Flachbettbelüfter usw.) der provisorischen Anlage. Ein Großverbraucher wurde zwischenzeitlich durch einen reaktivierten und mit einer mobilen Ultrafiltration ausgerüsteten Brunnen mit Prozesswasser in Trinkwasserqualität versorgt.

WEBER-Ingenieure plante das neue Wasserwerk 3D-basiert im BIM-Standard mit dem Programm REVIT. Mitte 2023 soll es in Betrieb genommen werden.